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Ostsee vor Ostern

Wie alle Jahre haben wir, in der Woche vor Ostern, ein kurzen Frühlingsurlaub an der Ostsee geplant.
Sehnsüchtig warteten wir auf den Tag der Abreise und darauf dass es ein wenig wärmer würde.
Das eine kam, das andere blieb leider aus. Entsprechend der Temperaturen wurde die Kleidung in die Koffer gepackt.
Natürlich durfte auch ein Teil meiner Angelausrüstung den Urlaub mitmachen. Fliegen- und Spinnrute, Wathose, Kescher, sowie andere notwendigen Dinge, fanden im Dachkoffer Platz.
Direkt im Anschluss an unsere Hauptversammlung ging die Reise Richtung Norden los.

Nach einer Anfahrt von 8 Stunden waren wir am Ziel. Während der ganze Fahrt wurde unser Auto von heftigen Windböen durchgeschüttelt. Neben der Autobahn türmten sich Schneeverwehungen bis zu 2m Höhe auf.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Fahrerei unter solchen Verhältnissen ist sehr anstrengend. Verwunderlich war die relax Zeit von nur einer Stunde die ich nach der Fahrt benötigte.

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Unsere Ferienwohnung lag nur einen Steinwurf von der Ostsee entfernt. Aus dem Fenster konnten wir das wild aufgewühlte Wasser erkennen.

Der Himmel zeigte sich zwar jeden Morgen in strahlendem blau. Bei Temperaturen von 0 bis - 3°C und eisigem Ostwind mit 5 bis 6 Windstärken war es draußen nur in wärmster Kleidung aus zu halten.
So kam es dass ich die Fischerei vorerst Buchstäblich auf Eis legte und das Familienprogramm Vorrang hatte.
Nach einigen Ausflügen wie Hamburger Hafen oder Fehmarn juckte es dann doch in den Fingern. Mein ersten Versuch mit der Spinnrute wurde schon nach kurzer Zeit wegen vereiste Ringe für sinnlos erklärt.
Für Mittwoch war eine leichte Besserung angesagt ( Ostwind nur noch mit 3 Windstärken) und eine Kutterausfahrt in den Fehmarnbelt brachte mir, neben etlichen kleinen die alle wieder schwimmen, auch 6 schöne Dorsche bis zu 65cm ein.
Da ich meinen Mädchen versprochen hatte auch mit ihnen eine Angeltour zu unternehmen horchte ich mich bei Einheimischen um wo den im Augenblick von der Küste aus etwas zu fangen war.
Weißenhaus und Johannistal wurde mir gesagt und schwups, waren wir im Auto.
Schnell die in die warmen Klamotten hinein und die Angelruten präpariert. Nach kurzer Zeit schwirrten die ersten Meerforellenblinker durch die Luft, mal kurz, mit heftigem Einschlag, mal hoch, fast zum Möwen fangen.

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Aber auch richtig gute Würfe waren dabei und die wurde immer mehr. Nach kurzer Zeit erreichten die Mädels Wurfweiten von 40 bis 50m
Um uns herum konnten wir beobachten wie der eine oder andere Fisch gefangen wurde. Unsere Haken blieben, bis auf Seegras und Muschelschalen, leider leer.
Nach 3 Stunden in der Kälte strichen wir die Segel. Im warmen Auto düsten wir zu unserer Ferienwohnung zurück.
Ich raffte mich am Freitag Vormittag nochmals auf und wollte es genau wissen. Kurze Anfahrt, wieder Weißenhaus, rein in die atmungsaktive Wathosen (ich hatte 4 Lagen Kleidung darunter) und ab an‘ s Ufer.
Mit dem Watstock tastete ich mich, immer wieder gegen die Wellen stemmend, durch die erste Rinne auf die Sandbank und begann mit meiner Spinnrute zu werfen.
An ein fischen mit der Fliegenrute war bei diesen Verhältnissen nicht zu denken.
Wieder wurden rechts und links von mir Fische gehakt nur mein Köder blieb leer.
Nachdem ich alle gängigen Farben durchprobiert waren wählte ich, als letzte Alternative, einen Meerforellenwobbler, den ich kürzlich in einem Neustädter Angelladen (Kalle’ s Angelshop) erworben hatte.
Drei Stunden Hardcorefishing, bis zur Hüfte im Wasser das sicherlich nicht wärmer wie 1°C war, immer wieder von einer Welle überspült, veranlassten mich die letzten 10 Würfe anzusagen.
Schon der erste Wurf mit dem neuen Wobbler brachten mir einen Fischkontakt den ich zuerst nicht für sonderlich groß einordnete.
Heftiges pumpen und immer wieder Schnur nehmen deuteten darauf hin dass es doch ein besserer Fisch sein musste.
Nach gefühlten 10 min. sah ich das erste mal die Schwanzflosse an der Wasseroberfläche.
Bis dahin war ich ganz cool aber der Blick auf die Flosse ließ mein Herz ein wenig schneller schlagen
Dann waren wieder 20-30m Schnur weg.
Gedanken wie: Sitzt der Haken richtig? Ist das Fluorcarbon- Vorfach noch in Ordnung? kreisten durch meinen Kopf.
Aber alles ging gut. 10 min. später zappelte sie im Kescher.
67cm Länge, 3850g Gewicht

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Ein famoser, silberblanker Torpedo in bester Kondition.
Ausdauer zahlt sich doch aus.
Ein Dank noch an das Pärchen dass mir die tollen Bilder mit meinem Handy machte.
Meine Hände waren kurz gesagt zu kalt für das Touch-panel. (sch… Technik)

Nun bin ich wieder daheim, freue mich auf die kommende Forellensaison in unseren Gewässern und auf das erste Grillen, bei dem sicher eines der Filets auf dem Grillrost landen.

Petri Heil
Claus

 

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